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Hi!

…und willkommen bei Bklynbabe. Ich bin mit 42 Mama geworden und im Sommer 2018 mit Mann und 6 Monate altem Baby nach New York gezogen. Jede Menge Abenteuer inbegriffen…

Urlaub von der Familie

Urlaub von der Familie

In zwei Stunden hole ich meine beiden Lieblingsmenschen am Flughafen ab. Eine Woche waren wir dann getrennt. Zum allerersten Mal überhaupt. Mein Mann und meine Tochter sind nach Deutschland geflogen, um die Schwiegereltern zu besuchen. So wie ich im Herbst letzten Jahres ohne Jörn aber mit der Kleinen meine Eltern besucht habe und dabei feststellte: Ohne den Partner ist es ganz anders, man ist wieder mehr Tochter und weniger Ehefrau. Also beschlossen wir,  Jörn sollte auch einmal die Zeit mit seinen Eltern ganz intensiv geniessen können. Ich brauchte nicht lange, um mich auf das Abenteuer einzulassen. Hatte ich mich doch heimlich schon des öfteren gefragt, wie es wohl wäre, eine Pause als Mama zu haben, aus der Routine auszubrechen, die ein Leben mit Kleinkind eben oft mit sich bringt. 

Die ersten beiden Tage waren schrecklich. Ich fühlte mich amputiert. Alles schmeckte nur halb so gut, selbst das Lieblingsessen beim Lieblingschinesen. Im Kino war ich unendlich allein und unser Bett erschien mir kilometerbreit. Dann mein Ausflug ans Meer, die friedvolle Stille, die Salzluft. Ich fühlte mich nicht mehr allein, ich spürte, dass es den beiden gut geht und dass sie bei mir waren. Immer sind. Und dann dieser Luxus - den Strand nur für mich haben, auf niemanden Rücksicht nehmen müssen, für niemanden verantwortlich sein. Dann essen zu gehen, wenn ich wirklich hungrig war und nicht, weil es gerade in Matilda Schema passte. Meinen ganz eigenen Rhythmus haben zu dürfen - herrlich! 

Ich konnte es immer noch, das Alleinsein. Aber trotzdem war es nicht mehr so schön. Das war eine von vielen Erkenntnissen dieser Woche. Wir lernten alle drei viel, jeder auf seine Weise. Matilda lernte, dass der Papa sie genau gut versorgen kann wie die Mama. Jörn lernte wie zu erwarten, wie anstrengend es sein kann, so viel Zeit am Stück mit unserer Tochter zu verbringen und wie schön dieses Gefühl war, sie zu versorgen. Und ich? Ich lernte noch viel mehr. Dass ich nicht mehr ausschlafen kann zum Beispiel, selbst wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Außerdem stelle ich fest, dass New York auch ohne Kind unfassbar anstrengend ist. Tatsächlich hatte ich 1,5 Jahre lang geglaubt, das Zermürbende sei die Suche nach Aufzügen, Wickeltischen und kinderfreundlichen Locations.  Aber nein. Nach all meinen Ausflügen fühlte ich mich auch ohne Kinderwagen erschöpft. Die Wege sind einfach zu lang, die U-Bahnen zu voll, die Menschen zu laut.

Last but not least lerne ich, dass mein Mann ein absolut gleichwertiger Partner in der Kinderaufzucht ist. Ich kann mich 200 Prozent auf ihn verlassen, weiß, dass er auf die Kleine aufpasst, ihr eine Mütze aufsetzt, wenn es kalt ist, für sie da ist, mit ihr kuschelt, wenn sie nicht einschlafen kann. Ein ganz kleiner Teil von mir hätte sich fast gewünscht, er hätte irgendwann in dieser Woche einmal versagt, hätte sich überfordert gefühlt. Das wäre aber nicht mein Mann und ich bin unglaublich stolz auf ihn. 

Ob ich es nochmal machen würde? Vielleicht in fünf Jahren oder wann immer dieses Gefühl zu mächtig wird, zu kurz zu kommen im Familienzirkus. Aber erstmal bin ich geheilt. Ich freue mich so sehr darauf, meine beiden wieder in die Arme zu schließen, wieder Mama sein zu dürfen. Vielleicht wichtigstes learning: Ich brauche keinen Urlaub VON meiner Familie, sondern MIT ihr. 

Friede, Freude, Bastelstunde

Friede, Freude, Bastelstunde

Bäm! Direkt in Dein Gesicht

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