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Hi!

…und willkommen bei Bklynbabe. Ich bin mit 42 Mama geworden und im Sommer 2018 mit Mann und 6 Monate altem Baby nach New York gezogen. Jede Menge Abenteuer inbegriffen…

About daycare and selfcare

About daycare and selfcare

Ich sitze in der wohl hässlichsten Dunkin Donut Finale Brooklyns und warte. Warte, bis es 12 Uhr ist und ich Matilda wieder aus der Daycare um die Ecke abholen kann. Es ist unser erster Tag, unser erstes Mal und es fühlt sich ein wenig so an, als wäre ich amputiert worden. Sie fehlt mir. Ich denke an sie und frage mich, wie es ihr wohl geht. Ob sie die anderen Kinder mag, ob sie ihren Kindergärtner Taj mag. Ich mag ihn. Das ist schonmal gut. Trotzdem hätte ich nicht erwartet, dass mir das Loslassen so schwer fällt. Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass Kindergärtner den Job mindestens so gut machen wie ich. Wenn nicht sogar besser. Meine Sorge ist, nicht für meine Kleine da sein zu können, wenn sie mich möglicherweise braucht. Die Vorstellung, dass sie sich alleingelassen fühlen könnte, ist furchtbar. 

Heute ist sie auf den Tag genau 1,5 Jahre alt. Und ich muss an den italienischen Verkäufer denken, der mich vor ein paar Tagen von einem Shirt im Leopardenprint überzeugen wollte. Ich war unentschlossen und erzählte ihm, dass ich noch nie zuvor Animal Print getragen hätte. Er lächelte väterlich und entgegnete in seinem langgezogenen Italienisch-Englisch: Well, maybeee it´s time babyyyy!

Genau daran muss ich jetzt bei meiner Zimtrolle denken. Maybe it is time! Zeit, wieder einen neuen Lebensabschnitt einzuläuten. In einem Land, in dem Mütter nach acht Wochen bereits wieder im Büro sitzen, sind 1,5 Jahre Vollzeit-Mamasein eine halbe Ewigkeit. Und eine Kostbarkeit. Ich habe die Zeit so genossen, nicht unbedingt die ersten Monate, die waren hart. Aber das letzte Jahr, in dem sich Matilda Persönlichkeit bereits so deutlich herauskristallisierte. Diese 12 Monate, in denen sich ein kleines Baby zu einem resoluten Persönchen entwickelt hat, das auf Stühle und Tische klettert, sich furchtlos jede Rutsche hinunterstürzt, jeden Hund streicheln möchte und am Wochenende mit Mama und Papa im Bett kuschelt. 

Ich glaube, sie ist soweit, die Welt ein Stück weiter ohne mich zu erkunden. Sie braucht andere Kinder, um sich zu reiben, zu rennen, zu lernen. Und ich muss lernen, loszulassen und zu vertrauen. 

Guter Durchschnitt

Guter Durchschnitt

Lang lebe die Beständigkeit!

Lang lebe die Beständigkeit!