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Hi!

…und willkommen bei Bklynbabe. Ich bin mit 42 Mama geworden und im Sommer 2018 mit Mann und 6 Monate altem Baby nach New York gezogen. Jede Menge Abenteuer inbegriffen…

All these sexless mothers

All these sexless mothers

Kürzlich erzählte mir eine Freundin, die eine 12 Monate alte Tochter hat, dass sie nachts spontan über ihren Mann hergefallen wäre. Die Tochter, die immer noch im Elternschlafzimmer schläft, wäre wach geworden und die beiden hätten gekichert wie zwei Teenager, die beim Sex von der Mutter erwischt werden. Die Tatsache, dass die Kleine noch immer im Elternschlafzimmer schläft, hätte mich normalerweise schockiert. Aber ich konnte nur eines denken: Wo zum Himmel hat sie die Energie her, nachts über ihren Mann herzufallen? Würde man mich gerade vor die Wahl stellen: Leidenschaftlicher Sex die ganze Nacht oder eine Nacht durchschlafen, ich wüsste ganz ehrlich nicht, wofür ich mich entscheiden würde… Den Gute-Nacht-Kuss, der nie ausfallen darf - das haben wir uns geschworen - schaffen wir gerade noch so. Nun hatten wir in den letzten Monaten wirklich sehr viel Stress - physisch wie psychisch. Die Geburt unserer Tochter lief bereits parallel zu den ersten Jobgesprächen meines Mannes. Als Matilda vier Monate alt war, entschieden wir, von London nach New York zu ziehen und ab da übermannte uns die nicht enden wollende Todoliste eines transatlantischen Umzugs von 2,5 Menschen.

Hier angekommen, versucht mein Mann seitdem Land im Büro und den neuen Kunden für sich zu gewinnen. Und ich versuche, eine neue Infrastruktur für Matilda und mich aufzubauen und nebenher jeden Tag drei Umzugskartons auszuräumen und zwei Wäscheladungen zu waschen. Dass wir nun also abends nicht übereinander herfallen, ist vielleicht nachvollziehbar. Aber dennoch stimmt es mich nachdenklich. 

Sex war uns immer wichtig. So wichtig, dass wir fast ein bisschen beruhigt waren, dass unsere Beziehung trotzdem noch schön und innig war, als wir während meiner Schwangerschaftsprobleme die erste längere Pause einlegten. Aber jetzt gibt es keinen medizinischen Grund, jetzt ist da einfach nur diese unendliche Erschöpfung, Abend für Abend. 

Und damit sind wir nicht allein. Seit ich angefangen habe, die Sexakte im Freundeskreis zu öffnen, höre ich von allen Seiten gleiches. Selbst bei Freundinnen, die ältere Kinder haben, ist Sendepause. Woran es liegt? Stress im Büro hier, Kinder in einer besonders anstrengenden Phase da, Erschöpfung und Überforderung wohin man schaut. Wann wurde Sex zu einem Punkt auf der Todoliste, an deren Erfüllung Paare ‚arbeiten‘ müssen? Noch dazu einer, von dem beide Partner wissen, wie wichtig er für eine gute Beziehung ist? Wann haben wir angefangen, die Prioritäten so zu setzen, dass uns für den schönsten Akt die Kraft fehlt?

Dieser Abend ist ein gutes Beispiel. Matilda und ich haben tatsächlich einmal beide ein schönes langes Mittagsschläfchen gemacht. Ich hatte um 21 Uhr noch Energie und war wild entschlossen, mich ausnahmsweise nicht von der Müdigkeit übermannen zu lassen. Jetzt sitze ich hier energiegeladen und warte auf meinen Mann. Notfall im Büro, er wird erst gegen zehn zuhause sein. In der Sekunde, in der ich die SMS lese, kann ich fühlen, wie sie ankriecht. Die Müdigkeit. Warten macht müde.

Also doch auf das Wochenende warten. Die Wahrscheinlichkeit, ein Zeitfenster zu finden, in dem beide Partner gleichermassen viel Energie und Lust haben, ist dann am größten. Allerdings konkurriert das Projekt Sex dann mit Fitness Studio, Körperpflege und Schlafkompensation. Doch ich bin fest entschlossen: Keine Wäscheladung, kein Pilateskurs, kein Frisörbesuch und kein Telefonat mit der Familie darf dieses Wochenende wichtiger sein. Liebe ist die Essenz von allem - auch die körperliche. Ich werde sie wieder zur schönsten und wichtigsten Sache der Welt machen. 

Alptraum Busfahren mit Baby

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Plötzlich Single

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